4Culture-Newsletter: Januar 2023
Mit unserer ersten Newsletterausgabe im Jahr 2023 wünschen wir Euch ein erfolgreiches, neues Jahr mit Glück, Gesundheit und viel Schaffenskraft. Neben einem Rückblick auf die vergangenen Events des letzten Jahres haben wir einen Ausblick auf die ersten spannenden
Veranstaltungen für Euch zusammengestellt.
Damit Ihr nichts verpasst, findet ihr weitere Informationen zur Welt von NFDI4Culture auf unserem Portal unter:
https://nfdi4culture.de/de/index.html
Oder folgt uns auf Twitter:
https://twitter.com/nfdi4culture
Ausblick auf kommende Veranstaltungen
Berichte unserer vergangenen Aktivitäten
Von Memes auf Twitter und Reddit zu Instagram-Posts und TikTok-Videos: Bilder nehmen in der Social-Media-Kommunikation eine immer wichtigere Rolle ein. Während die Social-Media-Forschung auf etablierte Instrumente der Textanalyse zurückgreifen kann, stellt die Erforschung visueller Inhalte nach wie vor besondere methodische Herausforderungen dar. Am 10. Februar 2023 findet von 09:00–16:30 Uhr ein eintägiger Online-Workshop statt, der Bildforscher aus verschiedenen Disziplinen zusammenbringen soll. Auf einer sehr praktischen Ebene wollen wir digitale Werkzeuge erkunden, die pragmatische Lösungen für die Recherche von Bildern im Web bieten könnten. Digitale Medienforscher, Rechtswissenschaftler und Kunsthistoriker werden Einblicke in ihre Methodenkonzepte geben und kritische Perspektiven für den Umgang mit visuellen Inhalten im Internet eröffnen. Der Workshop wird von dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojekt Bildproteste in den sozialen Medien an der TU Dresden in Zusammenarbeit mit NFDI4Culture ausgerichtet.
Programm und Anmeldung: https://nfdi4culture.de/go/ImagesInSocialMediaResearch
Das Plenary ist die größte jährliche Veranstaltung von NFDI4Culture, die 2023 erstmals in Präsenz (mit Hybrid-Teilnahmemöglichkeiten) in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz stattfinden wird. Im Zentrum von NFDI4Culture stehen unsere Communities und Partner. Die Veranstaltung soll daher mit ihren unterschiedlichen Interaktionsformaten in ganz besonderem Maße den gegenseitigen Austausch ermöglichen und fördern. Das vorläufige Programm, die Anmeldung und mögliche Partizipationsformate finden Sie auf unserem NFDI4Culture Portal: https://nfdi4culture.de/go/ccp3
Der Termin für die 14. Edirom Summer School steht: Da vom 04.–08. September 2023 die große TEI/MEI Joint Conference in Paderborn stattfindet, haben wir uns entschlossen die 14. Edirom-Summer-School etwas früher abzuhalten. Sie wird bereits in der Woche nach Pfingsten vom 31.05.–02.06.2023 stattfinden und richtet sich gezielt an Einsteiger:innen (als ein vorbereitendes Zusatzangebot zur großen Joint-Conference im September). Details zu Ablauf und Kursangebot folgen zeitnah.
Für weitere Informationen: https://nfdi4culture.de/de/aktuelles/veranstaltungen/default-a0ce4c399e.html
Am 15. September 2022 fand das 2. Community Forum „(Weiter-)Entwicklung der Research Tools & Data Services“ statt. Im Zeitraum vom 29. Juli bis 29. August konnten aus der Community heraus Förderungsvorschläge für die (Weiter-)Entwicklung von Projekten und
Maßnahmen eingereicht werden. Auch Projekte, die im Zuge des
ersten Forums eine Förderung erhalten haben, konnten sich erneut bewerben.
Während der Online-Veranstaltung wurden die bis dahin vorgeschlagenen Maßnahmen diskutiert und weitere Bedarfe formuliert. Das dreistündige Forum bot die Möglichkeit, Maßnahmen vorzustellen, in vier Breakout-Räumen zu diskutieren und Kommentare, Wünsche und
Kritik auf einem vorbereiteten Miro-Board festzuhalten.
Im Anschluss an das Forum wurden in den darauffolgenden zwei Monaten die 16 vorgestellten Projekte basierend auf den Forumsergebnissen analysiert und zusätzliche Expertisen eingeholt. Letztendlich wurden zehn Maßnahmen dem Culture Steering Board zur Förderung
vorgeschlagen.
Wir können mit großer Freude verkünden, dass dieser Vorschlag einstimmig angenommen wurde, und die folgenden Maßnahmen gefördert werden:
Weiterentwicklung Graphical User Interface des CVMA Digitale Ressourcen Managers
Weiterentwicklung von CollAna
Linking Data einfacher gemacht
Musikwissenschaftliches Mark-Up mit dem mei-friend Editor
4D-Community-Browser 2.0
WissKI-Cloud
Extending the iArt project
MusicXML-Integration in meico
OpenRefine
Kompakkt
Für die Weiterentwicklung der bewilligten Projekte werden 2023 insgesamt 120.000 € vergeben werden. Über vier Jahre hinweg werden insgesamt ca. 400.000 Euro über das jährliche Forum „(Weiter-)Entwicklung von Research Tools & Data Services“ an die Communities von NFDI4Culture verteilt werden.
Für weitere Informationen: https://nfdi4culture.de/de/aktuelles/nachrichten/zweites-forum-weiter-entwicklung-research-tools-data-services-bericht
Im Rahmen ihres Community-Engagements veranstaltete NFDI4Culture im Herbst 2022 den ersten bundesweiten 3D-Hackathon zu offenen Forschungsdaten, gemeinsam mit
NFDI4Biodiversity,
NFDI4Objects und der
AG3D. Es handelte sich damit um den ersten Cross-NFDI-Hackathon, von unserem neunköpfigen Orga-Team über Fächergrenzen hinweg gemeinsam geplant und vorbereitet.
Institutionen aus den Communities aller beteiligten NFDI-Konsortien und
NFDI-Initiativen wurden aufgerufen, ihr vielfältiges Datengut unter einer offenen Lizenz zur Verfügung bereitzustellen. Unserem Aufruf folgten 27 Kultureinrichtungen, Museen, Archive und Universitätssammlungen aus ganz Deutschland und reichten 34 bunte,
multimodale und multidisziplinäre Datensets ein. Wer wollte, konnte im Vorfeld unsere angebotenen Prepare-your-data-Workshops eine Datengeber:innen-Einführung zum Format Hackathon und den Anforderungen an die Daten nutzen. Das Forschungsdatenrepositorium
Radar4Culture unterstützte uns beim Bereitstellen der Datensets für den 3D-Hackathon.
Am 24. und 25. September 2022 war es endlich soweit und der 3D-Hackathon feierte sein
Kick-off in den großen Sälen der Staatsbibliothek Berlin im Haus Potsdamer Straße. Zu den teilnehmenden Hacker:innen gehörten national und international Kulturschaffende, 3D-Designer:innen, Coder:innen, und Hackathon-Enthusiasten. Ein Wochenende lang präsentierten
die Datengebenden ihre Datensets, es fanden Workshops statt und unter den teilnehmenden Hackar:innen bildeten sich erste Ideen. Aus diesen kristallisierten sich bis zum Ende des Kick-off-Wochenendes und sogar noch in den Wochen danach ein Dutzend enthusiastischer
Teams und Projekte heraus, um mit neuen Ansätzen aus den bereitgestellten Bilddateien, 3D-Daten und Metadaten neue Lösungen zu entwickeln. Es folgten vier Wochen intensive Entwicklungsarbeit in einer kreativen Kollaboration von Datengeber:innen und Coder:innen.
Zum
Finale im Museum für Naturkunde in Berlin am 24. Oktober 2022 präsentierten schließlich zehn Teams ihre Entwicklungen, darunter beispielsweise eine virtuelle Untertage-Bergbauerfahrung, einen 3D-Postkarteneditor, eine App, um Stereographien in 3D abzubilden
oder auch ein Escape-Game für Käfer. Unsere vierköpfige Jury prämierte die gelungensten Anwendungen und alle feierten bis in den Abend den Abschluss unseres ersten Cross-NFDI-Hackathons.
Das Spannende: Das Erproben kreativer Ansätze und neuartiger Lösungen und der multidisziplinäre Mix der Datensätze generierte in den Händen der Teilnehmenden für die datengebenden Forschungs-, Wissenschafts- und Kulturinstitutionen neue, oft unerwartete Blickwinkel
und potenziell alternative Wege der Wissensvermittlung. Wir sind sicher, dass das nicht der letzte Cross-NFDI-Hackathon geewesen sein wird.
Alle Infos zum 3D-Hackathon, die Datensets, unsere Jury und die Anwendungen und die Gewinner können auf
https://creating-new-dimensions.org/ nachgelesen werden.
Das diesjährige Forum der Cultural Research Data Academy (CRDA) widmete sich dem Thema "GLAM digital – Datenkompetenzen für Kulturerbe-Einrichtungen". Damit war es das erste Forum des NFDI4Culture-Konsortiums, welches explizit die umfangreiche wie diverse
Gruppe der sogenannten GLAM-Institutionen (Galleries, Libraries, Archives, Museums) adressierte.
An insgesamt zwei Tagen im hessischen Marburg fokussierte die Hybridveranstaltung zahlreiche Themenkomplexe rund um die Schlüsselworte "digital" und "Datenkompetenz". Vertreter:innen verschiedenster Einrichtungen waren anwesend, von Hochschulvertreter:innen,
über Archivar:innen und Museumsmitarbeiter:innen. Diese breit gefächerte Expertise der Redner:innen und des in Präsenz wie digital anwesenden Publikums, sorgte für interessante Fragen und angeregte Diskussionen.
Zum ausführlichen Bericht: https://nfdi4culture.de/de/aktuelles/nachrichten/glam-digital-data-skills-for-cultural-heritage-institutions.html
«Die (...) Neuausgabe des Beethoven-Werkverzeichnisses wird vermutlich die letzte sein, die im Druck erscheint. Die Zukunft einer solchen Sammlung und Aufbereitung von Informationen liegt im digitalen Medium.»
Mit diesen Worten schließt die Einleitung zu den zwei dicken Bänden, die im Jahr 2014 zum neuen Markstein der Beethoven-Forschung wurden. Seither wurden mit mehreren Projekten Grundlagen für digitale Quellen- und Werkverzeichnisse gelegt; mit dem XML-Schema
MEI (Music Encoding Initiative) hat sich eine bereits vielfach erprobte Basis für die Arbeit entwickelt. Weitere Werkverzeichnis-Projekte, zum Teil basierend auf TYPO3-Extensions, zum anderen Teil als eigenständige Präsentationssysteme für MEI-Daten,
befinden sich ebenfalls in der Aufbau- oder in der Planungsphase.
Im Juni diesen Jahres startete mit dem «Digitalen
Liszt Quellen- und Werkverzeichnis» (LisztQWV, getragen von der Universität Heidelberg, der SLUB Dresden und dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar) ein DFG-Langfristvorhaben mit dem Ziel, unterschiedliche Zugänge zum musikalischen Oeuvre Franz Liszts
und den dazugehörenden Quellen im digitalen Raum zu ermöglichen. Das Projekt-Team lud im November 2022 zu einem Workshop nach Dresden ein, um die konzeptionelle und technische Basis des Verzeichnisses im Kontext ähnlicher Projekte zu diskutieren.
Input-Referate, eine Poster-Session, spezialisierte Gruppendiskussionen sowie ein abschließendes World Café ermöglichten einen vielseitigen Austausch. Auf Postern stellten die teilnehmenden Projekte zu Anton Bruckner, Christoph Willibald Gluck, Johannes Brahms,
Joseph Haydn, Georg Philipp Telemann und Franz Liszt sowie zu vorderorientalischen Musikhandschriften (Corpus Musicae Ottomanicae) ihre jeweiligen Herangehensweisen vor – eine für alle praktikable Einheitslösung existiert nicht, wie sich schnell herausstellte.
Basierend auf den Ergebnissen des Workshops beginnt nun die detaillierte Planung der technischen Realisierung des Online-Portals, mit dem das LisztQWV präsentiert werden soll. Darüber hinaus wurde einhellig konstatiert, dass der fruchtbare Austausch zwischen
den verschiedenen Projekten eine Fortsetzung finden soll!
Die fünfte Veranstaltung des Aufgabenbereichs Datenpublikation und Langzeitverfügbarkeit (Task Area 4) des Konsortiums für Forschungsdaten
zu materiellen und immateriellen Kulturgütern fand am 17. November 2022 von 9:00 –14:30 Uhr als offenes, virtuelles Forum statt und drehte sich um das Thema "Persistent Identifiers" (PIDs). Der Fokus lag insbesondere darauf, welche Persistent Identifiers für
Repositorien, Datendienste und Bildarchive der Culture Community geeignet sind und wie eine gute Praxis für die Transparenz nach außen entstehen kann.
Unter einem persistenten Identifikator wird ein permanenter und eindeutiger Verweis auf eine digitale Ressource verstanden, um sie somit auffindbar und zitierfähig zu machen. Da es verschiedene Angebote zur Referenzierung digitaler Objekte und Ressourcen gibt,
stellten zunächst externe Anbieter und Initiativen, die sich auf die permanente Identifikation im Umfeld von digitalen Forschungsdaten und -ergebnissen spezialisiert haben, in Impulsvorträgen ihre Lösungen vor. Vertreter:innen aus Forschung, GLAM und Infrastruktureinrichtungen
nutzten die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen und sich zu Verwendung sowie Bereitstellung von PIDs in den Kultur- und Geisteswissenschaften auszutauschen.
Anschließend fand eine offene Diskussion des Plenums statt, in der einerseits Fragen zu den vorangegangenen Impulsvorträgen gestellt, aber anderseits auch Probleme und Herausforderungen bei der Verwendung von persistenten Identifikatoren thematisiert werden
konnten. Angesprochene Themen waren u.a.:
Verwendung von mehreren PIDs bei einzelnen Objekten
permanente Referenzierung von Bauwerken und ihren Bestandteilen
Transparenz über verwendete PIDs nach außen
Erfahrungen zu Identifikatoren in Bezug auf Namensreferenzierung
Umgang mit Veränderungen in Metadaten aufgrund neuer Forschungsergebnisse
Verwendung von PIDs bei unterschiedlichen Datentypen
In der Forumsveranstaltung wurde deutlich, dass es je nach Bedarf bereits gut funktionierende digitale Lösungen zur dauerhaften Identifizierung, Sicherung und Auffindung von Forschungsdaten, -objekten und -ergebnissen gibt. Allerdings besteht weiterer Handlungsbedarf, um die Standardisierung sowie Verbreitung von PIDs für Forschungsdaten voranzutreiben und wissenschaftliche Forschung nach den FAIR-Kriterien möglich zu machen. Das große Interesse am Austausch zu diesem speziellen Thema war beeindruckend und wir möchten uns herzlich für die rege Teilnahme bedanken.
Zum ausführlichen Bericht: https://nfdi4culture.de/de/aktuelles/nachrichten/forum-datenpublikation-und-archivierung-5-persistent-identifiers-bericht
Im letzten Software-Release im Dezember 2022 wurde die FAIRness von RADAR4Culture weiter optimiert.
Zum einen wurde das RADAR-Metadatenschema aktualisiert und damit die Möglichkeiten der Metadatenannotation weiterentwickelt. Neben Normdaten für Personen (ORCID) und Förderorganisationen (Crossref
Funder Registry) unterstützt das neue Metadatenschema v.9.1 nun auch Normdaten für Organisationen (ROR) sowie die Gemeinsame Normdatei (GND).
Außerdem wurden kontrollierte Vokabulare weiter ausgebaut (z. B. Ergänzung zusätzlicher Lizenztypen sowie Relatierungen für verwandte Ressourcen) und ausstehende Anpassungen an das aktuelle DataCite-Metadatenschema vorgenommen.
Zum anderen wurde die RADAR-Landingpages entsprechend dem Signposting-Ansatz mit typisierten Links angereichert. Hierdurch wurde ein wichtiger Teil des Fair Digital Object (FDO) Frameworks implementiert, welches darauf abzielt, einheitlich und niedrigschwellig
die Maschinenlesbarkeit und -verarbeitbarkeit wissenschaftlicher Objekte auf Datenrepositorien, Verlagsplattformen etc. zu verbessern.
Mehr Informationen zum neuen Software-Release (v1.15) finden Sie hier:
https://radar.products.fiz-karlsruhe.de/de/nachricht/radar-software-release-version-115
RADAR4Culture ist zwischenzeitlich übrigens auch bei re3data, dem globalen Register für Forschungsdaten-Repositorys gelistet: http://doi.org/10.17616/R31NJNAZ
--
NFDI4Culture Coordination Office
Franziska Fritzsche
Universität Heidelberg | Universität zu Köln
NFDI4Culture - Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern
E-Mail:
coordination-office@nfdi4culture.de
Web:
https://nfdi4culture.de/
Twitter:
https://twitter.com/nfdi4culture